Hinter jeder Kritik steht ein unerfüllter Wunsch
Gastreferent: Ludger Pesch
Die These von Ludger Pesch besteht darin, dass professionelle Arbeit im Bereich der Kinderbetreuung ohne Kritik gar nicht auskommen kann. Kritik sollte nicht, wie leider allzu oft, als etwas negatives verstanden werden. Vielmehr kann Kritik durchaus produktiv wirken, wenn sie an der richtigen Stelle und zum richtigen Zeitpunkt geäußert wird. Kritik sollte darum nicht lange aufgeschoben werden, da sich im laufe der Zeit immer mehr Wut und Frustration ansammeln können. Umso früher man sich zu einem Problem äußert, desto leichter kann dies bearbeitet werden. Jede Beschwerde kann dadurch zu einem Geschenk werden. Um diesen Zustand zu erreichen ist es genauso wichtig von Seiten der Erzieherinnen den Kontakt zu den Eltern einzufordern. Die Eltern müssen sich erwünscht fühlen und sollen sich für die Sache interessieren. Nur so wird es ihnen leichter fallen Wünsche und Bedürfnisse zur rechten Zeit loszuwerden. Ganz wichtig ist es dabei außerdem noch, sich bei seinen äußerungen in die andere Person zu versetzen, d.h. einen Perspektivenwechsel zuzulassen und den anderen aus seiner Situation heraus nicht aus dem Blick zu verlieren. Bei Einhalten dieser Regeln kann dies nur einen Gewinn für beide Seiten bedeuten.
Die Eltern sollten keine Angst oder Hemmungen vor den Erzieherinnen haben. Ruhig "Tür und Angel Situationen" nutzen und die Eltern zu einer Rückmeldung einladen. Eltern wollen oftmals aufgefordert werden. Durch den ständigen Kontakt bekommen beide Seiten ein kurzes Stimmungsbild übermittelt. Als Mutter oder Vater sollte man sich dadurch in den Kitaalltag integriert fühlen. Ein möglicher Gesprächsbedarf kann in solchen Situationen sehr leicht gespürt oder mitgeteilt werden und ein Termin kann vereinbart werden. Auch dieses Angebot sollte zum größten Teil von den ErzieherInnen kommen.